Bürgereingabe "Grün für Buchforst"

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Anliegen als Bürger*innen von Buchforst ist es, die Lebensqualität in unserem Stadtteil zu verbessern und für kommende Generationen zu erhalten. Wir wünschen uns für Buchforst mehr Bäume und naturbelassene Grün- und Erholungsflächen. Dafür ist es wichtig, vorhandene und ungenutzte Grünflächen durch Pflanzungen aufzuwerten, und bereits versiegelte Flächen zu entsiegeln. Konkret bitten wir die Bezirksverwaltung, die folgenden Punkte auf Umsetzbarkeit zu prüfen:

  • Ökologische Aufwertung von bestehenden Grünflächen durch Bepflanzung mit Bäumen, Hecken und Straßenbegleitgrün
  • Entsiegelung von bereits versiegelten Flächen in Buchforst
  • Bestandschutz für die vorhandenen Grünflächen im Stadtteil, insbesondere bei künftigen Baumaßnahmen
  • Ökologisch abgestimmtes Vorgehen bei der Pflege der Grünflächen (z.B. Wiesen naturnah belassen durch seltenere Maht, Laubbläser nur auf versiegelten Flächen einsetzen, Hecken nicht zu stark stutzen, …)

Die Bedeutung von Bäumen und Grünflächen für das Stadtklima

Die Bedeutung von Grün in den innerstädtischen Gebieten nimmt wegen der sich verändernden klimatischen Bedingungen an Bedeutung zu. Insbesondere in Stadtteilen, in denen es einen Großteil versiegelte Fläche und wenig zusammenhängende Grünflächen gibt, ist ein weiterer Anstieg der klimatischen Belastungen durch Hitzeereignisse und Starkregen zu erwarten. Hier in Buchforst gibt es keine größeren Grünflächen, der Erholungsflächenanteil liegt bei nur 10,9%. Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtteilen gibt es hier keine ausgewiesenen Wald- und Friedhofsflächen, die auch positiv zum Mikroklima des Stadtteils beitragen können. Der Anteil von Waldflächen und Parks hat sich in Buchforst seit 2010 sogar um 6% reduziert1. Umso wichtiger ist es, alle vorhandenen Potentiale zu erfassen und auszuschöpfen, um die Lebensqualität im städtischen Raum zu erhalten.

Bäume und Grünflächen sind für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung unablässig, um den Herausforderungen der Klimakrise bei stetigem Bevölkerungszuwachs zu begegnen. Vor dem Hintergrund des ausgerufenen Klimanotstandes in Köln sind nachhaltige und dem Stadtklima zuträgliche Entscheidungen notwendig, insbesondere was die Gestaltung von innenstadtnahen Räumen anbelangt. Das Label „Stadtgrün naturnah“, um welches sich die Stadt Köln 2018 beworben hat, verpflichtet dazu, zusätzliche ökologische Kriterien in der Erhaltung und Pflege der Grünflächen anzuwenden. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen sind auch vor diesem Hintergrund zu betrachten.

Notwendigkeit der besseren Nutzung bestehender Grünflächen in Buchforst

Urbanes Grün hat neben positiven klimatischen und wasserwirtschaftlichen Aspekten auch vielfältige soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche und ökologische Funktionen. Gerade in Buchforst ist dies aus folgenden Gründen wichtig:

  • Buchforst hat nahezu eine Insellage und ist durch vielerlei Verkehrswege begrenzt: Stadtautobahn, Frankfurter Str./B8 und der Güterbahnhof. Die Hauptverkehrswege Heidelberger und Waldecker Straße kreuzen den Stadtteil. Straßenbäume und Begleitgrün sind hier ein notwendiger Lärm- und Feinstaubfilter.
  • Gerade innerstädtische Stadtteile wie Buchforst sind in den letzten Jahren durch vermehrte Hitzewellen belastet worden. Durch die Schaffung von mehr Baum- und Grünflächen, die durch Verschattung und Verdunstung hohe lokalklimatische Schutzfunktion haben, wird den Auswirkungen des Klimawandels mittel- bis langfristig entgegengewirkt.
  • In Buchforst sind in den letzten Jahren durch Baumaßnahmen viele Bäume und Hecken gerodet worden. Beispiele sind unter anderem der großflächige Wegfall am Kalkberg, Baumaßnahmen am Straßentunnel Kalk und die Baumaßnahmen im Rahmen der Kita Märchenwald.
  • In den angrenzenden Stadtteilen Deutz, Mülheim und Kalk sind große neue Bauprojekte gestartet, die mit weiterer Flächenversiegelung einhergehen. Ebenso sind hier viele Grünflächen gerodet worden, wodurch deren positive Wirkungen verloren gegangen ist.
  • Buchforst ist ein eher strukturschwacher Stadtteil. Durch mehr Bäume, Grün und entsiegelte Flächen steigt der Erholungswert und der Stadtteil wird insgesamt aufgewertet.

Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11